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Pleiten, Pech und Pannen Geerdet : Erstes Vortanzen nach noch nicht mal zwei Jahren Ballett anno 1983 nicht kleckern, gleich klotzen auf zu Maurice Bejart nach Brüssel "Sprich ihn ruhig an, er kann deutsch.", hatte mein Lehrer mir mit auf den Weg gegeben vielleicht war ich derjenige, der am besten Deutsch sprach, aber das war auch bei Weitem das Einzige.
Upps : Erstes Training in einer Hannoveraner Ballettschule anno 1986 : "Kommst du von drüben ?" "Ja, bin ich denn in einem Auffanglager für geflohene DDR-Tänzer gelandet ?" es stellte sich nach der Stunde heraus, dass das Opernhaus schräg gegenüber gemeint war.
Einfühlsam : Wegen ziemlich großer Rückenschmerzen anno 1987 einen Orthopäden aufgesucht, der mir anschaulich an einem Skelett mein Problem erklärte das Skelett stellte er mir lächelnd als 'Egon' vor so heißt mein Vater ! (der zum Glück auch heute noch lebt) geholfen hat seine Diagnose im Übrigen auch nicht, vielmehr sie war falsch.
Doppelt genäht hält besser : Habe die Bühnenreifeprüfung von 1986 bis 1988 viermal abgelegt und zweieinhalb Mal bestanden beim ersten Mal bescheinigte mir die Kommission in Frankfurt Talent, aber... ich konnte sie überzeugen, dass ich zur weiteren finanziellen Unterstützung diesen Leistungsnachweis brauchte ; sollte aber binnen eines Jahres wieder- kommen dann war auch das aber' abgearbeitet die Hannoveraner Schule bestand ebenfalls auf einem Abschluss bei der Prüfung hatte ich solche Rückenschmerzen (s. oben), dass ich abbrechen musste ein Jahr später hielten' die Knochen'.
Hinter den Kulissen : Vor dem ersten Auftritt im Großen Haus in Gelsenkirchen anno 1992 - "Hey, Rolf was machst du da ?" "Ich gehe noch mal meine Schritte durch." "Aber warum denn vor dem Hintervorhang, die Zuschauer sitzen auf der anderen Seite." "Ach so !"
Alle Wetter : Gastspiel an einem frühen Sonntagmorgen anno 1995 im bergischen Wetter an der Ruhr mit meinem eigentlich erfolgreichsten Soloprogramm 'Gedichte wo man selten sieht' sehen wollten es vier Menschen, von denen zwei in der Pause gingen.
Einfühlsam, Teil 2 : Strahlend kam der Arzt nach der Knie-Operation anno 1996 auf mich zu "Alles bestens verlaufen." "Toll !", strahlte ich zurück." Wann kann ich wieder tanzen ?" "Also das sollten Sie natürlich sein lassen. Und dicker werden sollten Sie auch nicht." - an Letzteres habe ich mich gehalten...
Entzaubert : Als böse Hexe im Ballett 'La Sylpide' anno 1999 hatte ich außer einer wilden Perücke nur ein Suspensorium an, auf das eine extrem lange Schambehaarung genäht war - dumm, wenn im Eifer des Tanzgefechts am Boden da jemand drauftritt.
Schon wieder entzaubert : Bei einem Schulauftritt 2001 mit 'Das große Fest der kleinen Kriemhild' : "Aber wenn ich dieses Schwert hier trage und keinen Rock anhabe, bin ich Siegfried, klar ?" - "Aber du bist doch Rolf Gildenast !" - "Ja, aber ich spiele Siegfried und stelle mir vor, ich bin der stärkste Mann der Welt." - "Bist du nicht ! Du bist nur Rolf Gildenast und außerdem ist mein Papa ist viel stärker als du."
Ansichtssache : Kommentar eines Fünfjährigen zu meinem Tanz des Sonnengesangs des Hl. Franziskus anno 2003 : "Na ja, er ist dreimal hingefallen. Immerhin ist er einmal im Handstand gelandet." - anscheinend lehrt man im Kindergarten noch nicht, dass es auch in der Choreografie das Stilmittel von Thema und Variation gibt.
Dumm gelaufen, aber diesmal nicht für mich: Ich sollte anno 2004 für einen verletzten Tänzer einspringen, dann auch noch die Rolle eines zweiten Verletzten übernehmen, schließlich fielen alle vier Vorstellungen aus - unter gegenseitigen "Tut mir Leid !" wechselte also 'öffentliches' Geld den Besitzer.
Zur Hälfte einer Aufführung des Orgel-Tanz-Psalmen Projekts 'Gespräche meines Herzens' fragte ein etwa 10-jähriger Junge: "Mama, welchen HERRN meint der eigentlich ?"
Ob der Bravo-Rufer am Ende ein Zeitschriftenverkäufer war, wollte er zum Glück nicht wissen.
Kommentar zu einer 'Schwanensee'-Aufführung : "Das war gar kein richtiges Theaterstück ! Es fehlte die Pause." - Wieder was dazu gelernt.
Ein Feedback nach einem anderthalbtägigen Tanzworkshop : "Ich habe keine Ahnung vom Theater und es gibt sicher bessere Tänzer als Sie. Aber ich glaube, Sie gehören zu den ganz guten." - Tiefes Durchatmen.
Wie ich eine zweite Frau bekam : Zu einer Aufführung von 'Schwanensee' mit meiner Tanzpartnerin Melania Belfiore meint ein kleiner Patient nachmittags im Gespräch mit meiner (ersten) Frau : "Heute morgen war auch eine Frau Gildenast bei uns in der Schule.
"Beim Auftritt in einem Kindergarten meinte ein 6-jähriger Junge : "Du bist verrückt !" - "Stimmt.", antwortete ich. "Und ich bekomme sogar Geld dafür." Wenigstens diesmal hatte ich das letzte Wort.
Fazit : Bisher ging's doch ganz gut. Also - weiter so.
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